In den gemäßigten Breiten stellen Schwebfliege neben den Bienen die wichtigste Gruppe der bestäubenden Insekten dar. Die Schwebfliegen gehören zur Insektenordnung der Zweiflügler (Diptera) und bilden die Familie der Syrphidea, den Schwirrfliegen. Es gibt sehr viele Unterarten, die sich im aussehen und in der Lebensweise der Larven sehr stark voneinander unterscheiden. Schwebfliegen betreiben sehr effektiv Mimikry, d.h. sie imitieren andere Insekten durch ihr Aussehen und täuschen so ihre Fressfeinde, die sie mit den Stachel besetzten Originalen wie Wespen Bienen oder Hummeln verwechseln. Schwebfliegen selbst besitzen keinen Stachel und sind absolut wehrlos. So imitieren die Schwebfliegen der Gattung Eristalis Bienen, die der Gattung Volucella Hummeln, in deren Nester sie sogar ihr Larvenstadium verbringen.
Genauso unterschiedlich wie ihr Aussehen ist ihre Entwicklung. Die Fortpflanzung ist bei allen Schwebfleigen noch einigermaßen gleich. An einer freien Stelle im Wald oder zwischen Gebüsch steht ein Schwebfliegenmännchen frei fliegend in der Luft und wartet auf das Weibchen. Nähert sich dieses wird es im Flug gepackt und in der Luft begattet. Nähert sich jedoch ein anderes Männchen oder auch ein anderes Insekt, stürzt sich das wartende Mänchen sofort auf den Eindringling und es entwickeln sich regelrechte Luftkämpfe.
Je nach Lebensraum der Larven werden die Eier an den jeweiligen Orten einzeln oder in Paketen abgelegt. Schwebfliegenlarven entwickeln sich je nach Art entweder in der Erde, in Aas, Mist, Schlamm, auf Pilzen oder auf Pflanzen. Viele Larven ernähren sich von Blattläusen und leben frei auf Pflanzen, andere in Ameisen-, Wespen-, Bienen- oder Hummelnestern und sie ernähren sich von deren Essensresten und ihrer Brut. wieder andere bevorzugen Pflanzensäfte und Pflanzenresten als Nahrung. Viele gehören zu den Minierern, die in den Pflanzen, meist Blättern, Fraßgänge anlegen. Etliche Arten leben auch von feuchtem Holzmehl und morschem Holz. Die in Schlamm und Mist lebenden Arten ernähren sich von Abfällen oder Ausscheidungen anderer Tiere. Etliche Arten leben vom und im Aas.
Viele Larven der Syrphidea haben Atemlöcher, so genannte Stigmen, an jedem Leibessegment, manche nur an der Vorderbrust, andere nur am letzten Körpersegment. Je nach Lebensraum sind sie unterschiedlich ausgeprägt. So sind bei den Eristalinae Larven nur die hinteren beiden Stigmen angelegt und zu einem langen ausschiebbaren, schwanzartigen Atemrohr, einem Schnorchel, ausgebildet. Diese Larven leben im Schlamm- oder Jauchepfützen und können so atmen.
Als ausgewachsene Tiere ernähren sich alle unterschiedlichen Schwebfliegeartenn von Nektar und sie bilden neben den Bienen die wichtigste Gruppe der bestäubenden Insekten.