Die Lage der Insekten hier vor Ort, eine Beschreibung des ehemaligen Vorsitzenden unseres Imkervereins Rolf Siepermann:
“Das Thema Blumen, Blühflächen, Gehölze etc. ist bei uns natürlich im Imkerverein permanent präsent, weil unsere Landschaft durch die intensive Landwirtschaft und auch durch Beseitigung von Obst- und anderen Bäumen für Vögel und Insekten aller Art sehr „arm“ geworden ist.
Im letzten Jahr war es ganz schlimm, da mussten wir Imker schon teilweise Anfang Juli „zu“ füttern, obwohl die Honigtrachtzeit erst Ende Juli endet und nach dem „Abschleudern“ Anfang August normalerweise erst für den Winter eingefüttert wird. Wenn ein Volk hungert, geht die Königin aus der Brut. Deshalb darf der Futterstrom nicht abreißen. Für die Bienenvölker und Hummeln ist es für ihre Vitalität ganz wichtig, dass sie in den Monaten Juli bis September noch Pollen und Nektar, also natürliche Nahrung (nicht nur gefütterten Zuckersirup) finden. In diesem Zeitraum werden die Winterbienen erzeugt, die mit der Königin bis zum nächsten Frühjahr überleben müssen.
Das ist auch der Grund, warum die Samenmischungen für Blühflächen überwiegend aus Spätblühern bestehen. Im Frühjahr und Frühsommer finden die Bienen derzeit noch genug Nahrung.”