Hummeln

Ein Hummelvolk ist so ähnlich aufgebaut wie ein Bienenvolk, es gibt eine Königin, Drohnen und mehrere Arbeiterinnen. In einem Hummelvolk gibt es jedoch nur etwa 50 bis 600 Tiere. Im Gegensatz zu den Bienen überwintert die Königin alleine und braucht so im Frühling erst einmal Zeit, um das neue Volk aufzubauen.

Im zeitigen Frühjahr erwacht die Königin und beginnt mit der Nestsuche. Hummeln sind kälteunempfindlicher als Bienen und fliegen bereits ab 2 °C. Bienen hingegen fliegen erst ab 12 °C Außentemperatur.

Die Hummeln haben einen Anteil von 20 % an der Bestäubung in Mitteleuropa. Die Hummeln sind größer und „pummeliger“ als die Bienen und im Gegensatz zu den Bienen stechen sie nur sehr schwach. Das heißt, Hummeln stechen zwar, aber ihr Stachel ist nicht so weit entwickelt, wie der der Bienen. In Europa gibt es ca. 250 Hummelarten, in Deutschland jedoch nur rund 40. Davon sind ca. 16 Arten auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Es gibt auch schmarotzende Hummeln wie die Kuckuckshummeln, die für andere Hummeln gefährlich sind. Außerdem ist die Große Wollbiene mit den Hummeln verfeindet. Bienenameisen sind Parasiten der Hummeln, die genauso wie die Dickkopffliege den Hummeln zusetzen. Die Biodiversität ist sehr wichtig für das Überleben der Hummeln.

Die in Deutschland am meisten vorzufindenden Hummelarten sind die Steinhummel, die Gartenhummel, die Erdhummel, die Baumhummel, die Ackerhummel und die Wiesenhummel. Hummeln sind für viele Pflanzen überlebungswichtig, da sie mit ihren Beißwerkzeugen oft Blüten „knacken“, um an den Nektar zu kommen und damit den Pollen verbreiten und die Blüten betäuben, auch wenn die Blütenkelche für Bienen und Schmetterlinge zu eng sind. Beispiele hierfür ist der Wiesenklee und der Eisenhut.

Manchmal findet man im Frühjahr eine Hummelkönigin, die geschwächt wirkt. Diese Hummelkönigin kann man mit Zuckerwasser „aufpäppeln“, indem man sie mit diesem füttert.

Im Sommer sind häufig unter Linden viele tote Hummeln vorzufinden. Dieses Phänomen ist jedoch nicht auf den Zuckergehalt der Linden zurückzuführen. Die Hummeln verhungern, weil der Baum schon „abgeerntet“ ist, da sobald der Baum blüht die Hummeln ihn fokussieren. Wenn man diese Hummeln mit Zuckerwasser füttert, werden auch sie wieder weiterfliegen können.

Von Paul

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